Zur Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt
Wenn man sich durch den X-Account des Amokfahrers von Magdeburg scrollt, begegnet einem vieles, was einem von rechtspopulistischen und rechtsextremen Accounts bekannt ist: Angela Merkel habe das geheime Projekt einer Islamisierung Europas betrieben (für das sie die Todesstrafe verdiene), Professoren wie Carlo Masala, die für eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine werben, seien "Kriegstreiber", Deutschland sei kein wirklicher Rechtsstaat, sondern eine Tyrannei, in der die Meinungsfreiheit unterdrückt werde, die Grünen oder Linken werden als Feindbild markiert ("Die Linken sind verrückt. Wir brauchen die AfD", schrieb er am 2. Juni 2024), der Islam sei schlimmer als die Pest. Wurde der Attentäter von Magdeburg, der häufig Tweets von Elon Musk und Naomi Seibt verbreitete, in den letzten Jahren auch über die so genannten "sozialen Medien" radikalisiert? Wodurch wurde sein Hass geschürt? Kann man ihn selber als Rechtsextremen bezeichnen? Diese Fragen werden in den nächsten Tagen Politikwissenschaftler zu klären versuchen. An dieser Stelle soll nur ein kurzer Blick auf sein Bild des Christentums gelenkt werden. Am 11. Oktober 2017 wunderte er sich: "Deutschland hat Einstein, Heisenberg, Goethe, Beethoven etc. trotzdem feiert Deutschland Jesus aus Nazareth!" Er bedauerte die "Machtlosigkeit den Mythen gegenüber". Am 16. März 2018 schrieb er: "Weder der Islam noch das Christentum gehört zu Deutschland. Die nomadischen Religionen gehören den Nomaden. Europa hat sich dank der Aufklärung, dem Feind des Islam und Christentum, entwickelt." Das Christentum sei mit der Aufklärung nicht vereinbar, aber es sei "fesselbar". Zur Erläuterung postete er am 17. März 2018 folgende Grafik: