7) What Can I Do For You? (vom Album Saved, 1980)

Aus seiner Zeit im Hyper-Christentum. Sollte man den Alben dieser Epoche mit einem Warnhinweis versehen: explicit lyrics? Doch so vordergründig eindeutig ist dieses Lied gar nicht. Sein ausdrücklicher Kontext gibt es als ein religiöses Lied zu verstehen. Es kommt aber selbst fast ohne eindeutig religiöse Motivik aus. Und so ist es zugleich: ein säkulares Liebeslied, und eine Hymne der Jesus-Frömmigkeit: darin sehr mystisch, und voller Vertrauen in die Liebes-Dimension menschlicher Wirklichkeit. Liebe als Erfahrung lebendiger Erschließung der Wirklichkeit schlechthin durch eine/n Liebende/n: als Ausdruck dieser Erfahrung kann ein solches Lied dann auch religiös verstanden werden.

8) Series Of Dreams (Outtake vom Album Oh Mercy, 1989, erstveröffentlicht auf The Bootleg Series 1–3, 1991)

Der Song hat keinen Anfang; er taucht einfach auf, wie aus großer Distanz, auf markantem und schnellem Rhythmus, ein Zug aus Traumbildern. In ihm reist: der HoboPilgrim. Traumsequenzen, ohne Anfang, ohne Ende, ohne Ausweg – außer dem, den Du mit den Augen nicht sehen kannst. Traumbildsequenzen, die nicht in Halluzinationen der Rettung abheben; sie bleiben gebunden an das Schwergewicht der Verwundungen, von denen sie künden. Auch ein Erwachen (nur unter Schreien) löst die Bilder nicht auf. Denn was der Träumer hier träumt, ist eigentlich sein Leben selbst: er durchläuft es sozusagen von der Innenseite der Lebens-Verwundungen her. Der HoboPilgrim ist schon über die ganze Distanz gegangen, hat sein Leben bis zum Grund ausgeschöpft – und legt es gewissermaßen vor: doch wem? Eine Adresse ist nicht angegeben. Nur, dass sich aus dem Wert und der Not dieses Lebens selbst die (beinah) ungenannte Notwendigkeit der Rettung ergibt.

Zu den letzten Stationen der Pilgerfahrt

Münsteraner Forum für Theologie und Kirche (MFThK)